Spanien - Das Gesündeste Land der Welt

Gazpacho ist eine kalte Gemüsesuppe, unter anderem aus Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch. Sie ist reich an Vitamin C und soll auch entzündungshemmend wirken. “Vielleicht ist es irgendwas im Gazpacho oder in der Paella….egal, Spanien ist jedenfalls das gesündestes Land der Welt “, so heisst es im neusten Bloomberg-Bericht.

Spanien hat die höchste Lebenserwartung in der EU

Bereits heute leben die Spanier internationalen Studien zufolge länger als ihre Mitbürger in Europa. Das Institut für Gesundheitsmetriken und Evaluation (IHME) an der Universität Washington rechnete zuletzt vor, dass Spanien wohl bis 2040 auch diese Führung behalten wird: Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Spanien bei über 86 Jahren. Wichtigste Faktoren sind dabei hoher Blutdruck, Übergewicht, hohe Blutzuckerwerte, Tabak- und A: “Nicht nur das Essen ist wichtig. Sonne, Siesta, Spaziergänge, Sprechen, soziale Kontakte pflegen, Spass am Leben haben … das ist unser Rezept.”

Für die Auswertung wurden von 169 Nationen die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung untersucht: Neben Daten für Übergewicht, Zigarettenkonsum, Gesundheitssystem und Lebenserwartung wurde auch die Ernährungsweise der Menschen verglichen – und da haben die Spanier dank ihrer “mediterranen Diät” scheinbar tatsächlich das Geheimrezept für ein langes Leben entdeckt. Wie etwa durch den Verzehr des bereits erwähnten Gazpacho. Die kalte Gemüsesuppe, eines der Meisterwerke iberischer Kochkunst, wird unter anderem aus Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch zusammengemixt und ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern soll auch entzündungshemmend wirken.

Empfehlung: fünf Löffel Olivenöl pro Tag

Der regelmäßige Konsum von Olivenöl soll das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen merklich senken. Die in Spanien seit 1996 existierende Stiftung Fundación Dieta Mediterranea, die auf ihrer Homepage unzählige Rezepte und Menüvorschläge veröffentlicht und unter anderem auch den regelmäßigen, aber gemäßigten Konsum von Rotwein empfiehlt, sieht vor allem Olivenöl als den Hauptdarsteller der Mittelmeerdiät schlechthin. Für die Spanier handelt es sich allerdings um keine “echte Diät, die man sich aufzwingt, weil man abnehmen oder gesünder leben möchte”. “Wir haben unser Essen sozusagen im Blut, in den Genen, es gehört zu unseren Traditionen” zum Beispiel Mangold, Paella “mit viel Olivenöl, natürlich extra vergine” und den Cocido Madrileño, einen traditionellen Kichererbseneintopf aus der spanischen Hauptstadt.

Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte

Tomaten in einer Madrider Markthalle: Dass eine pflanzenbetonte Kost gesund ist, ist wohl mittlerweile unumstritten. “In Spanien werden deutlich mehr Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte verzehrt als etwa in der Schweiz oder in Deutschland. Und als Fettquelle steht Pflanzenöl im Vordergrund”, bringt es Matthias Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung auf den Punkt. Es gebe mittlerweile gute Belege, dass eine pflanzenbetonte Kost günstig sei. “Dagegen sollte der Verzehr von rotem Fleisch und von verarbeiteten Fleischprodukten und der Konsum zucker-gesüßter Getränke eingeschränkt werden”, so der Experte. Die Mittelmeerdiät wirke sich vor allem bei der Vermeidung sogenannter kardiometabolischer Krankheiten positiv aus: “Dies umfasst sowohl den Typ-2-Diabetes als auch Herz-Kreislauferkrankungen”, erklärt Schulze. Um den südländischen Ernährungsstil mit seinen frischen, vitaminreichen Zutaten auch im Norden populär zu machen, hat die Deutsche Herzstiftung ein Buch mit dem Titel “Mediterrane Küche – Genuss und Chance für Ihr Herz” publiziert.